Interferenzen
Gegenüberstellung der meistgesprochenen Fremdsprachen im deutschsprachigen Raum mit dem Hochdeutschen
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Russisch
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[Ausblenden]1 Allgemeine Informationen
Das Russische gehört (nebst Ukrainisch und Weissrussisch) zum ostslawischen Zweig der indoeuropäischen Sprachfamilie. Weltweit zählt das Russische insgesamt ca. 270 Mio. Sprecher, von denen etwa 170 Mio. Muttersprachler sind. Für die restlichen ca. 100 Mio. Sprecher ist das Russische eine Zweitsprache.
Ausser in Russland wird das Russisch in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion (Ukraine, Weissrussland, Kasachstan, Usbekistan und Lettland) gesprochen. Zudem finden sich russische Minderheiten in den USA, in Deutschland, in Israel sowie auch in der Schweiz. Auf internationaler Ebene zählt das Russische – nebst Arabisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Chinesisch – zu den sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen (UN).
In den letzten 200 Jahren hat sich das Russische vor allem im lexikalischen Bereich verändert durch sog. Lehnwörter aus anderen Sprachen. Der Einzug dieser Lehnwörter beschränkt sich allerdings vorwiegend auf spezifische lexikalische Begriffe in Wissenschaft, Technologie und den Wortschatz in den Medien.
Wie andere Sprachen besitzt auch das Russische Dialekte, die nach geographischen Gesichtspunkten grob in drei Obergruppen und insgesamt acht Subgruppen eingeteilt werden können: Nordrussisch (dieses Dialektgebiet kann wiederum eingeteilt werden in ein nördliches Dialektgebiet, Olonez, westliches- und östliches Dialektgebiet sowie Vladimir-Volga), Mittelrussisch und Südrussisch (südliche, östliche und nördliche Dialekte). Diese Dialektgruppen divergieren vor allem bzgl. phonetischer Aspekte. Der markanteste unter ihnen ist die unterschiedliche Aussprache des Vokals „o“. In Nordrussland werden sowohl der unbetonte als auch der betonte Vokal „o“ in einem Wort als o ausgesprochen. In Südrussland andererseits wird jeder nicht-betonte Vokal „o“ innerhalb eines Wortes zum Vokal a reduziert (Bsp.: Nordrussland: molokó „Milch“ wird gesprochen als moloko; in Südrussland hingegen wird molokó als malako ausgesprochen). Das heutige moderne Russisch kann als eine Mischung zwischen dem Nord- und Südrussisch betrachtet werden. Im Gegensatz zum Deutschen sind die Unterschiede zwischen den Dialekten allerdings viel kleiner. Unabhängig vom Dialekt können sich Russisch sprechende Menschen überall mühelos verständigen.
Ausser in Russland wird das Russisch in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion (Ukraine, Weissrussland, Kasachstan, Usbekistan und Lettland) gesprochen. Zudem finden sich russische Minderheiten in den USA, in Deutschland, in Israel sowie auch in der Schweiz. Auf internationaler Ebene zählt das Russische – nebst Arabisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Chinesisch – zu den sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen (UN).
In den letzten 200 Jahren hat sich das Russische vor allem im lexikalischen Bereich verändert durch sog. Lehnwörter aus anderen Sprachen. Der Einzug dieser Lehnwörter beschränkt sich allerdings vorwiegend auf spezifische lexikalische Begriffe in Wissenschaft, Technologie und den Wortschatz in den Medien.
Wie andere Sprachen besitzt auch das Russische Dialekte, die nach geographischen Gesichtspunkten grob in drei Obergruppen und insgesamt acht Subgruppen eingeteilt werden können: Nordrussisch (dieses Dialektgebiet kann wiederum eingeteilt werden in ein nördliches Dialektgebiet, Olonez, westliches- und östliches Dialektgebiet sowie Vladimir-Volga), Mittelrussisch und Südrussisch (südliche, östliche und nördliche Dialekte). Diese Dialektgruppen divergieren vor allem bzgl. phonetischer Aspekte. Der markanteste unter ihnen ist die unterschiedliche Aussprache des Vokals „o“. In Nordrussland werden sowohl der unbetonte als auch der betonte Vokal „o“ in einem Wort als o ausgesprochen. In Südrussland andererseits wird jeder nicht-betonte Vokal „o“ innerhalb eines Wortes zum Vokal a reduziert (Bsp.: Nordrussland: molokó „Milch“ wird gesprochen als moloko; in Südrussland hingegen wird molokó als malako ausgesprochen). Das heutige moderne Russisch kann als eine Mischung zwischen dem Nord- und Südrussisch betrachtet werden. Im Gegensatz zum Deutschen sind die Unterschiede zwischen den Dialekten allerdings viel kleiner. Unabhängig vom Dialekt können sich Russisch sprechende Menschen überall mühelos verständigen.
2 Phonetik-Phonologie
kontrastiver Überblick
Sprachlaute werden als Phone(Glossar) in [ ]-Klammern (bspw. für das Wort "schön" [ʃø:n]) und als Phoneme(Glossar) in / /-Klammern (bspw. für das "sch" /ʃ/) mit den Zeichen aus dem IPA (International Phonetic Alphabeth) geschrieben. Hörproben zu den einzelnen Sprachlauten nach IPA finden Sie auf der Website der International Phonetic Association unter: IPA Hörproben
Grapheme(Glossar) werden in < >-Klammern geschrieben (bspw. <schön>) und entsprechen dem uns für die deutsche Schriftsprache bekannten Alphabeth. Welches Phon bzw. welche Phonkombination welchem Graphem bzw. welcher Graphemkombination entspricht, können Sie im auf Wikipedia vorhandenen Verzeichnis nachschauen.
Grapheme(Glossar) werden in < >-Klammern geschrieben (bspw. <schön>) und entsprechen dem uns für die deutsche Schriftsprache bekannten Alphabeth. Welches Phon bzw. welche Phonkombination welchem Graphem bzw. welcher Graphemkombination entspricht, können Sie im auf Wikipedia vorhandenen Verzeichnis nachschauen.
= wichtige Hinweise
RUSSISCH | DEUTSCH | |
Silben |
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Prosodie |
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Vokale |
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Konsonanten |
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Besonderheiten | Im Vergleich zum Deutschen schlaffe Artikulation, geprägt von geringer Sprechspannung, Lippentätigkeit und Kieferöffnung. Stark ausgeprägte Assimilationserscheinungen(Glossar) bei unbetonten Silben mit quantitativen und qualitativen Reduktionen(Glossar).
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Lautsystem Vokale
Vokale im Russischen
RUSSISCH | vorn | zentral | hinten | ||
hoch | |||||
halbhoch | i | u | |||
obermittelhoch | |||||
mittel | ɛ | o | |||
untermittelhoch | |||||
halbtief | |||||
tief | a |
aufgeführt sind nur die Grundvokale
Vokale Russisch & Deutsch
konstrastive Darstellung:
Russisch | Überschneidung | Deutsch |
̩ | i e ɛ a u o | ɪ ɛː y Y ø œ aːə ʊ ɔ |
Realisierungsvariationen zu den russischen Vokalen siehe unter "konstrastiver Überblick"
Realisierungsvariationen zu den russischen Vokalen siehe unter "konstrastiver Überblick"
Aussprache deutscher Vokale
[i] | Igel | [y] | hüten | [u] | Schule |
[ɪ] | bitte | [ʏ] | Hütte | [ʊ] | Butter |
[e] | Tee | [ø] | schön | [o] | Ofen |
[ɛ] | Bett | [œ] | Hölle | [ɔ] | Schloss |
[ɛ:] | zählen | ||||
[a:] | Vase | ||||
[a] | Fall | ||||
[ə] | Glocke | ||||
[aɪ] | frei | [ɔɪ] | Eule | [aʊ] | Haus |
farbig hinterlegt = nicht vorkommender Vokal im Russischen
Hörproben zu den einzelnen Vokalen der International Phonetic Association: IPA Hörproben
Lautsystem Konsonanten
Konsonanten im Russischen
RUSSISCH | bilabial | labiodental | dental | alveolar | postalveolar | retroflex | palatal | velar | uvular | pharyngal | glottal |
plosiv | p pʲ b bʲ | t tʲ d dʲ | kʲ ɡʲ | k ɡ | |||||||
nasal | m mʲ | n nʲ | |||||||||
vibrant | r rʲ | ||||||||||
getippt / geschlagen | |||||||||||
frikativ | f fʲ v vʲ | s sʲ z zʲ | ʃ ʃʲː ʒ ʒʲː | xʲ ɣʲ ʝ2 | x ɣ | ||||||
lateral-frikativ | |||||||||||
approximant | |||||||||||
lateral-approximant | ɫ1 lʲ | ||||||||||
affrikate | ts dz | tʃʲ dʒʲ |
Bei paarweisen Symbolen kennzeichnet das rechte den stimmhaften Konsonanten.
Konsonant + ʲ wird palatalisiert ausgesprochen, d.h. nach der Bildung des Konsonanten wird ein /j/ angedeutet, wodurch die Aussprache "weich" wird.
ɫ1 wird dunkler gesprochen als das dt. /l/; z.B. wie in engl. well.
ʝ2 wird stimmhaft frikativ ausgesprochen.
ɫ1 wird dunkler gesprochen als das dt. /l/; z.B. wie in engl. well.
ʝ2 wird stimmhaft frikativ ausgesprochen.
Konsonanten Russisch & Deutsch
kontrastive Darstellung:
Russisch | Überschneidung | Deutsch |
(p b t d k ɡ)ʲ (f v s z ʃ ʒ)ʲ ʝ (m n l r)ʲ | p b t d k g f v s z ʃ ʒ x m n l r | X ç h j R ʁ ŋ |
Konsonanten Aussprache in Deutsch
[p] | Pass | [t] | Tasse | [k] | Kamel |
[b] | Biene | [d] | Dieb | [g] | Gast |
[m] | Mann | [n] | Nase | [ŋ] | Engel |
[f] | Fell | [s] | Wasser | [x] | suchen |
[v] | Wald | [z] | Sonne | [X] | Dach |
[ʃ] | Schal | [ʁ] | Ruhe (regional) | ||
[ç] | stechen | [h] | Hammer | ||
[j] | ja | ||||
[l] | Los | ||||
[r] | raus (Zungenspitzen-R, regional) | [ʀ] | raus (Rachen-R, regional) | ||
[pf] | Apfel | [ts] | Herz | [tʃ] | klatschen |
farbig hinterlegt = nicht vorkommender Konsonant im Russischen
Hörproben zu den einzelnen Konsonanten der International Phonetic Association: IPA Hörproben
3 Nomen
Genus
Deutsch | Russisch |
Das Deutsche kennt männliche, weibliche und sächliche Nomen. | Das Russische kennt wie das Deutsche männliche, weibliche und sächliche Nomen. |
Zum Teil ist an der Wortform erkennbar, ob das Nomen männlich, weiblich oder sächlich ist. Meist muss aber die Zuordnung auswendig gelernt werden. Bsp.:
| In der Regel ist an der Endung erkennbar, ob das Nomen männlich, weiblich oder sächlich ist. Bsp.:
|
Artikel
Deutsch | Russisch |
Das Deutsche kennt den bestimmten ("der", "die" oder "das") und unbestimmten ("ein" oder eine") Artikel. | Im Russischen gibt es keine Artikel – weder bestimmte noch unbestimmte. |
Kasus (Fälle)
Deutsch | Russisch |
Das Deutsche besitzt vier Fälle: Nominativ, Genitiv, Akkusativ und Dativ. | Das Russische kennt zwei zusätzliche Kasus: Instrumental und Präpositiv. Instrumental: Der Instrumental markiert das Mittel oder das Werkzeug, mit dem eine Handlung ausgeführt wird. Bsp.:
Präpositiv: Der Präpositiv steht immer mit einer Präposition. Die häufigsten Funktionen des Präpositivs sind: Ortsangabe, Zeitangabe, Objekt der Rede/des Gedankens. Bsp.:
|
Die Fälle sind zum Teil endungslos oder werden mit Endungen gebildet. Der Kasus ist nicht nur am Nomen sichtbar, sondern auch an den vorangehenden Artikeln. Bsp.:
| Wie im Deutschen sind die Fälle zum Teil endungslos oder werden mit Endungen gebildet. Bsp.:
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Numerus (Einzahl und Mehrzahl)
Deutsch | Russisch |
Die Nomen im Deutschen stehen entweder im Singular (Einzahl) oder im Plural (Mehrzahl). | Im Russischen stehen die Nomen ebenfalls in der Einzahl oder in der Mehrzahl. |
Die Mehrzahl wird mit Endungen und/oder Umlaut gebildet. Daneben gibt es die endungslose Mehrzahl. Die Bildung folgt keinem strikten System. Bsp.:
| Die Mehrzahl wird mit Endungen gebildet. Bsp.:
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4 Verb
Verbstellung
Deutsch | Russisch | ||||||
Das Verb steht im Hauptsatz an zweiter Stelle. Bsp.:
| Wie im Deutschen steht das Verb im Russischen grundätzlich an zweiter Stelle. Bsp.:
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Das Verb steht im Nebensatz an letzter Stelle. Bsp.:
| Im Gegensatz zum Deutschen kennt das Russische die Verbendstellung im Nebensatz nicht. Das finite Verb steht wie im Hauptsatz an zweiter Stelle. Bsp.:
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Subjekt-Verb-Kongruenz
Deutsch | Russisch |
Die Grundregel lautet: Das finite Verb stimmt mit dem Subjekt in Person und Numerus überein. Das heisst, dass sich die Endung des Verbs verändert, wenn das Subjekt in der ersten, in der zweiten oder in der dritten Person steht. Ebenfalls verändert sich die Endung, wenn das Subjekt in der Einzahl oder in der Mehrzahl steht. Bsp.:
| Genau wie im Deutschen stimmt das Verb bezüglich Person und Numerus mit dem Nomen überein. Bsp.: Präsens:
Präteritum:
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Tempus (Zeitformen)
Deutsch | Russisch |
Die am häufigsten gebrauchten Zeitformen des Deutschen sind: Präsens, Präteritum, Perfekt und Futur. | Das Russische kennt kein Perfekt. Zudem gibt es um die Zukunft auszudrücken im Unterschied zum Deutschen zwei Zeitformen: das einfache und das zusammengesetzte Futur. |
Futur: Das Futur wird mit dem Hilfsverb “werden” und dem Infinitiv gebildet. Bsp.:
| Zusammengesetztes Futur: Das zusammengesetzte Futur wird wie im Deutschen mit dem Hilfsverb "werden" byt' und dem Infinitiv gebildet und wird gebraucht, um eine Handlung in ihrem Verlauf bzw. sich wiederholende Handlungen in der Zukunft zu beschreiben. Bsp.:
Einfaches Futur: Das einfache Futur wird gebraucht, um eine Handlung in der Zukunft als einmalig zu bezeichnen und wird aus dem Stamm der vollendeten Verben und den ensprechenden Endungen gebildet. Bsp.:
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Verbklammer
Deutsch | Russisch | |||||
Charakteristisch für das Deutsche ist die Verbklammer. Betonte Vorsilben von Verben werden abgetrennt und an das Satzende gestellt, wenn das Verb an erster oder zweiter Stelle im Satz steht. Diese Trennung gilt auch für andere verbale Teile (wie Modalverbkonstruktionen oder Perfekt). Die finite Form des Verbs steht im Hauptsatz an zweiter Stelle, der infinite Teil am Ende des Satzes. Bsp.:
| Im Gegensatz zum Deutschen ist im Russischen die Trennung von Vorsilben und ihre Positionierung am Ende des Satzes nicht möglich. Bsp.:
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Besonderheiten
Hilfsverb „sein“: Im Präsens fehlt das Hilfsverb „sein“. Ein Satz im Russischen wie (on) bol’schój wird ins Deutsche übersetzt mit „er gross“. |
Aspekt: Im Russischen gibt es den sog. Aspekt, d.h. jedes russische Verb besitzt eine vollendete und eine unvollendete Form. Beide Aspektpaare haben dieselbe Bedeutung, einzig die grammatische Funktion ist verschieden. Demnach wird die unvollendete Verbform verwendet, um den Verlauf einer Handlung zu betonen, und die vollendete Verbform, um das Ergebnis einer Handlung zu unterstreichen. Bsp.: pisát’ (schreiben: unvollendet -> im Verlauf: «gerade jetzt» bzw. «immer wieder») napisát’ (schreiben: vollendet -> im Sinne von: „es ist jetzt erledigt“: gemacht, fertig) |
5 Satzbau
Hauptsatz
Deutsch | Russisch | ||
Die Reihenfolge der Satzglieder im deutschen Hauptsatz ist: Subjekt-Verb-Objekt. | Die Reihenfolge der Satzglieder im russsichen Hauptsatz ist ebenfalls: Subjekt-Verb-Objekt. | ||
Das Verb steht im Hauptsatz an zweiter Stelle. Bsp.:
| Im Russischen steht das Verb grundsätzlich an zweiter Stelle. Bsp.:
|
Nebensatz
Deutsch | Russisch | ||||||
Das Verb steht im Nebensatz an letzter Stelle. Bsp.:
| Das Russische kennt die Verbendstellung im Nebensatz nicht. Das finite Verb steht wie im Hauptsatz an zweiter Stelle. Bsp.:
|
Fragesatz
Deutsch | Russisch | |||
Im Deutschen unterscheidet man zwischen Entscheidungs- und Ergänzungsfragen. | Im Russischen kennt man ebenfalls die Entscheidungs- und die Ergänzungsfrage. | |||
In sog. Entscheidungsfragen, bei denen man mit Ja oder Nein antwortet, steht das finite Verb an erster Stelle und das Subjekt wird nachgestellt (Inversion von Subjekt und Verb). Bsp.:
| Anders als im Deutschen ist die Wortreihenfolge gleich wie im Hauptsatz (Subjekt-Verb-Objekt). Durch Anhebung der Stimme am Ende des Satzes wird angezeigt, dass es sich um eine Frage handelt. Bsp.:
| |||
Ergänzungsfragen verlangen im Deutschen ein Fragewort. Die Reihenfolge der Satzglieder verändert sich, das Verb bleibt an zweiter Stelle und das Subjekt wird dem Verb nachgestellt (Inversion von Subjekt und Verb). Bsp.:
| Ergänzungsfragen verlangen wie im Deutschen ein Fragewort. Anders als im Deutschen verändert sich die Reihenfolge der Satzglieder nicht, das finite Verb bleibt an zweiter Stelle und das Subjekt steht – wie auch im Hauptsatz – vor dem Verb. Bsp.:
|
Topikalisierung
Deutsch | Russisch | |||||||
Topikalisierung bedeutet die Hervorhebung bestimmter Satzglieder durch Voranstellung im Satz. Die Reihenfolge der Satzglieder ändert sich dadurch (Inversion von Subjekt und Verb). Bsp.:
| Verschiedene Satzglieder können um sie zu betonen an den Anfang des Satzes gestellt werden. Dabei bleibt das Subjekt im Unterschied zum Deutschen vor dem Verb stehen. Bsp.: Objekt als Topic
Bsp.: Adverbiale Bestimmung als Topic
|
6 Schriftsystem
Schriftsystem
Im Russischen wird – anders als im Deutsche – die kyrillische Schrift verwendet. Deshalb wurden die Beispiele auf dieser Seite mit lateinischer Schrift wiedergegeben. Die Beispiele stammen alle aus Werken, die sich nach den Richtlinien der deutschen Bibliothekstransliteration orientieren, d.h. eine Umschrift verwendet, die diakritische Zeichen (wie š, ž, ё usw.) beinhaltet. Zur besseren Lesbarkeit folgt deshalb eine Transkription der Russischen Grapheme in die Deutsche Sprache.
Übersicht: Russische Grapheme
Zur Orientierung eine Übersicht der Grapheme, die nicht mit dem Deutschen übereinstimmen.
Russische Grapheme | Aussprache im Deutschen |
v | w |
e | nach Konsonant e, sonst je |
ё | jo, nach š, č, šč als o ausgesprochen |
ž | stimmhaftes sch, wie g in "Etage" |
z | stimmhaftes s, wie in "Rose" |
c | z wie in "Zug" |
č | tsch |
š | sch |
šč | schtsch |
y | wie schwaches i in "mischen" |
' | Weichheitszeichen: der vorausgehende Konsonant wird weich ausgesprochen. |
Tabelle entnommen aus Ionov, 2013, S. 89-90
Gross- und Kleinschreibung
Das Russische kennt andere Regeln zur Gross- und Kleinschreibung als das Deutsche. Alle Wörter werden klein geschrieben. Ausnahmen sind: Satzanfang, Personennamen, Ehrentitel, höchste Dienstbezeichnungen und Bezeichnungen für Institutionen, Ortsnamen, historische Ereignisse, Feiertage, Titel von Büchern und Zeitschriften u.ä.
7 Quellen
Quellen Phonetik-Phonologie
- Ionov, A. (2020). Russisch. In B. Schader (Hrsg.), Deine Sprache - Meine Sprache. Handbuch zu 19 Migrationssprachen und zu Deutsch (S. 109-117). Zürich: Lehrmittelverlag Zürich.
- Meissner, S. (2021). Russisch. In S. Dahmen, U. Hirschfeld, S. Meissner & E. Reinke (Hrsg.), Einführung in das Online-Material. Phonetik im Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Berlin: Erich Schmidt.
- Müller, U. (2003). Russisch. In U. Hischfeld, H. P. Kelz & U. Müller (Hrsg.), Phonetik international: Von Afrikaans bis Zulu. Kontrastive Studien Für Deutsch als Fremdsprache.Waldsteinberg: Heidrun Popp. Verfügbar unter https://research.uni-leipzig.de/agintern/phonetik/phonlehre_700a.htm
- Ternes, E. (2012). Einführung in die Phonologie. Darmstadt: WBG.
- Wiede, E. (1981). Phonologie und Artikulationsweise im Russischen und Deutschen. Leipzig: VEB Verlag Enzyklopädie.
Quellen Morphologie-Syntax & allgemeine Informationen
- Andrews, E. (2001). Russian. München: LINCOM EUROPA.
- Brosch, M., Schmidt, J. & Walter, H. (2009). Modernes Russisch. Grundgrammatik. Stuttgart: Ernst Klett Verlag.
- Gallmann, P. & Sitta, H. (2012). Deutsche Grammatik (7. unveränderte Aufl.). Zürich: Lehrmittelverlag Zürich.
- NN. Hochschule für Telekommunikation Leipzig (2018). HfTL German course 8. Zugriff am 13.05.2018 unter http://moodle.hft-leipzig.de/mod/page/view.php?id=1091.
- Ionov, A. (2013). Russisch. In B. Schader (Hrsg.), Deine Sprache - meine Sprache. Handbuch zu 14 Migrationssprachen und zu Deutsch. Für Lehrpersonen an mehrsprachigen Klassen und für den DaZ-Unterricht (2.Aufl.) (S. 84-92). Zürich: Lehrmittelverlag Zürich.
- Kirschbau, E.-G. (2012). Grammatik der Russischen Sprache (1. Aufl., 4. Druck). Berlin: Cornelsen Verlag.
- Kohls, S., Schulz, D. & Steidel, D. (2000). Langenscheidts Standardgrammatik Russisch (7. Aufl.). Berlin: Langenscheidt.
- Kunkel-Razum, K. & Münzberg, F. (Hrsg.). (2005). Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch (7. Aufl.). Zürich: Dudenverlag.
- Schader, B. (2013). Deutsch. In B. Schader (Hrsg.), Deine Sprache - meine Sprache. Handbuch zu 14 Migrationssprachen und zu Deutsch. Für Lehrpersonen an mehrsprachigen Klassen und für den DaZ-Unterricht (2.Aufl.) (S. 9-16). Zürich: Lehrmittelverlag Zürich.
- Viereck, W., Viereck, K. & Ramisch, H. (2002). dtv-Atlas Englische Sprache. München: Deutscher Taschenbuch Verlag.
Zuletzt geändert: 8. Feb 2023, 00:42, [piccirelli-giontsis.nathalia]