Interferenzen
Gegenüberstellung der meistgesprochenen Fremdsprachen im deutschsprachigen Raum mit dem Hochdeutschen
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Polnisch
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[Ausblenden]1 Allgemeine Informationen
Polnisch gehört zum slawischen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie, wie z.B. Russisch oder Tschechisch. Die slawischen Sprachen lassen sich in folgende drei Hauptzweige unterteilen: ostslawische Sprachen, südslawische Sprachen und westslawische Sprachen, zu denen das Polnische gehört.
Ca. 40 Millionen Menschen sprechen Polnisch. Davon sprechen ca. 660’000 Menschen Polnisch als Zweitsprache. Polnisch ist eine anerkannte Minderheitssprache in Tschechien, Rumänien, der Slowakei und der Ukraine. Die polnische Sprache wird zudem unter anderem in Ungarn, Israel, Litauen und in Russland gesprochen. 15 bis 18 Millionen Polen leben ausserhalb Polens, wobei ca. 2 Millionen davon in Deutschland leben.
Im Polnischen werden fünf Hauptdialekte unterschieden: das Grosspolnische, das Kleinpolnische, das Masowische, das Schlesische und das Kaschubische. Das Kaschubische wird allerdings oft als eigenständige Sprache behandelt. Zusätzlich gibt es in den ehemalig deutschen Gebieten gemischte Dialekte. Die Sprecher der verschiedenen Dialekte haben keine Probleme sich zu verstehen. In Polen wurde immer Wert auf die standartisierte Sprache gelegt, da Polen zwischen Preussen, Deutschland und Russland aufgeteilt war und die Sprache verbindend funktionierte.
Ca. 40 Millionen Menschen sprechen Polnisch. Davon sprechen ca. 660’000 Menschen Polnisch als Zweitsprache. Polnisch ist eine anerkannte Minderheitssprache in Tschechien, Rumänien, der Slowakei und der Ukraine. Die polnische Sprache wird zudem unter anderem in Ungarn, Israel, Litauen und in Russland gesprochen. 15 bis 18 Millionen Polen leben ausserhalb Polens, wobei ca. 2 Millionen davon in Deutschland leben.
Im Polnischen werden fünf Hauptdialekte unterschieden: das Grosspolnische, das Kleinpolnische, das Masowische, das Schlesische und das Kaschubische. Das Kaschubische wird allerdings oft als eigenständige Sprache behandelt. Zusätzlich gibt es in den ehemalig deutschen Gebieten gemischte Dialekte. Die Sprecher der verschiedenen Dialekte haben keine Probleme sich zu verstehen. In Polen wurde immer Wert auf die standartisierte Sprache gelegt, da Polen zwischen Preussen, Deutschland und Russland aufgeteilt war und die Sprache verbindend funktionierte.
2 Phonetik-Phonologie
kontrastiver Überblick
Sprachlaute werden als Phone(Glossar) in [ ]-Klammern (bspw. für das Wort "schön" [ʃø:n]) und als Phoneme(Glossar) in / /-Klammern (bspw. für das "sch" /ʃ/) mit den Zeichen aus dem IPA (International Phonetic Alphabeth) geschrieben. Hörproben zu den einzelnen Sprachlauten nach IPA finden Sie auf der Website der International Phonetic Association unter: IPA Hörproben
Grapheme(Glossar) werden in < >-Klammern geschrieben (bspw. <schön>) und entsprechen dem uns für die deutsche Schriftsprache bekannten Alphabeth. Welches Phon bzw. welche Phonkombination welchem Graphem bzw. welcher Graphemkombination entspricht, können Sie im auf Wikipedia vorhandenen Verzeichnis nachschauen.
Grapheme(Glossar) werden in < >-Klammern geschrieben (bspw. <schön>) und entsprechen dem uns für die deutsche Schriftsprache bekannten Alphabeth. Welches Phon bzw. welche Phonkombination welchem Graphem bzw. welcher Graphemkombination entspricht, können Sie im auf Wikipedia vorhandenen Verzeichnis nachschauen.
= wichtige Hinweise
POLNISCH | DEUTSCH | |
Silben |
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Prosodie |
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Vokale |
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Konsonanten |
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Besonderheiten |
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Lautsystem Vokale
Vokale im Polnischen
POLNISCH | vorn | zentral | hinten | ||
hoch | i | u | |||
halbhoch | ɨ | ||||
obermittelhoch | |||||
mittel | |||||
untermittelhoch | ɛ | ɔ | |||
halbtief | |||||
tief | a |
Vokale Polnisch & Deutsch
konstrastive Darstellung:
Polnisch | Überschneidung | Deutsch |
ɛ̃ ɨ ɔ̃ | i u ɛ ɔ a | y ɪ ʏ ʊ e ø ə o ɛ: œ a: |
Aussprache deutscher Vokale
[i] | Igel | [y] | hüten | [u] | Schule |
[ɪ] | bitte | [ʏ] | Hütte | [ʊ] | Butter |
[e] | Tee | [ø] | schön | [o] | Ofen |
[ɛ] | Bett | [œ] | Hölle | [ɔ] | Schloss |
[ɛ:] | zählen | ||||
[a:] | Vase | ||||
[a] | Fall | ||||
[ə] | Glocke | ||||
[aɪ] | frei | [ɔɪ] | Eule | [aʊ] | Haus |
farbig hinterlegt = nicht vorkommende Vokal-Phoneme im Polnischen
Hörproben zu den einzelnen Vokalen der International Phonetic Association: IPA Hörproben
Lautsystem Konsonanten
Konsonanten im Polnischen
POLNISCH | bilabial | labiodental | dental | alveolar | postalveolar | retroflex | palatal | velar | uvular | pharyngal | glottal |
plosiv | p pj b bj | t tj d dj | c ɟ | k kj g gj | |||||||
nasal | m mj | n nj | ɲ | ||||||||
vibrant | r2 | ||||||||||
getippt / geschlagen | |||||||||||
frikativ | f fj v vj | s1 z1 | ʃ2 ʃj ʒ2 ʒj | ɕ ʑ | x | ||||||
lateral-frikativ | |||||||||||
approximant | j | w | |||||||||
lateral-approximant | l | ||||||||||
affrikate | ts dz | tʃ tʃj dʒ dʒj | tɕ dʑ |
Bei paarweisen Symbolen kennzeichnet das rechte den stimmhaften Konsonanten.
Konsonant + ʲ wird palatalisiert ausgesprochen, d.h. nach der Bildung des Konsonanten wird ein /j/ angedeutet, wodurch die Aussprache "weich" wird.
1 werden sonst als alveolar beschrieben
ʃ2, ʒ2 werden sonst als postalveolar beschrieben
Konsonant + ʲ wird palatalisiert ausgesprochen, d.h. nach der Bildung des Konsonanten wird ein /j/ angedeutet, wodurch die Aussprache "weich" wird.
1 werden sonst als alveolar beschrieben
ʃ2, ʒ2 werden sonst als postalveolar beschrieben
Konsonanten Polnisch & Deutsch
kontrastive Darstellung:
Polnisch | Überschneidung | Deutsch |
c ɟ ɲ ɕ ʑ w dz dʒ tɕ dʑ | p b t d k g m n r f v s z ʃ ʒ X j l ts tʃ | Ɂ ʀ ç ŋ x ʁ h pf |
Konsonanten Aussprache in Deutsch
[p] | Pass | [t] | Tasse | [k] | Kamel |
[b] | Biene | [d] | Dieb | [g] | Gast |
[m] | Mann | [n] | Nase | [ŋ] | Engel |
[f] | Fell | [s] | Wasser | [x] | suchen |
[v] | Wald | [z] | Sonne | [X] | Dach |
[ʃ] | Schal | [ʁ] | Ruhe (regional) | ||
[ç] | stechen | [h] | Hammer | ||
[j] | ja | ||||
[l] | Los | ||||
[r] | raus (Zungenspitzen-R, regional) | [ʀ] | raus (Rachen-R, regional) | ||
[pf] | Apfel | [ts] | Salz | [tʃ] | klatschen |
farbig hinterlegt = nicht vorkommender Konsonant im Polnischen
Hörproben zu den einzelnen Konsonanten der International Phonetic Association: IPA Hörproben
3 Nomen
Genus
Deutsch | Polnisch |
Das Deutsche kennt männliche, weibliche und sächliche Nomen. | Das Polnische kennt ebenfalls männliche, weibliche und sächliche Nomen. |
Zum Teil ist an der Wortform erkennbar, ob das Nomen männlich, weiblich oder sächlich ist. Meist muss aber die Zuordnung auswendig gelernt werden. Bsp.:
| Ob ein Nomen männlich, weiblich oder sächlich ist, lässt sich häufiger an der Endung erkennen als im Deutschen. Männliche Nomen haben in der Regel einen Konsonanten im Auslaut, weibliche Nomen -a oder -i und sächliche Nomen enden in der Regel auf -o, -e oder -ę Bsp.:
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Artikel
Deutsch | Polnisch |
Das Deutsche kennt den bestimmten und unbestimmten Artikel. | Im Polnischen gibt es weder den bestimmten noch den unbestimmten Artikel. |
Kasus (Fälle)
Deutsch | Polnisch |
Das Deutsche besitzt vier Fälle: Nominativ, Genitiv, Akkusativ und Dativ. | Im Polnischen gibt es sieben Fälle. Zu den vier im Deutschen bekannten Fällen kommen folgende hinzu: Instrumental Dieser Fall wird unter anderem zum Ausdrücken von Hilfsmittel gebraucht. Zudem verlangen einige Präpositionen den Instrumental. Bsp.:
Lokativ Dieser Fall wird zusammen mit einer Präposition gebraucht um eine Ortsangabe zu machen. Bsp.:
Vokativ Dieser Fall wird beim Ansprechen einer Person oder in einem Ausruf verwendet. Bsp.:
|
Die Fälle sind zum Teil endungslos oder werden mit Endungen gebildet. Der Kasus ist nicht nur am Nomen sichtbar, sondern auch an den vorangehenden Artikeln. Bsp.:
| Die Fälle sind wie im Deutschen zum Teil endungslos oder werden mit Endungen gebildet. Die Bildung der Fälle ist im Polnischen sehr komplex. Im Polnischen wird zusätzlich eine Unterscheidung zwischen männlich unbelebten und männlich belebten Nomen gemacht. Das heisst, dass sich die Endung verändert je nach dem, ob das männliche Nomen belebt oder unbelebt ist. Bsp.:
|
Die Wahl des Falls hängt unter anderem vom Verb und der Präposition ab. Bsp.:
| Die Wahl des Falls hängt ebenfalls vom Verb und der Präposition ab. Allerdings ist es möglich, dass dieselbe Präpostion oder dasselbe Verb in den beiden Sprachen jeweils einen anderen Fall verlangen. Bsp.:
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Numerus (Einzahl und Mehrzahl)
Deutsch | Polnisch |
Die Nomen im Deutschen stehen entweder im Singular (Einzahl) oder im Plural (Mehrzahl). | Das Polnische kennt ebenfalls die Einzahl und die Mehrzahl. |
Die Mehrzahl wird mit Endungen und/oder Umlaut gebildet. Daneben gibt es die endungslose Mehrzahl. Die Bildung folgt keinem strikten System. Bsp.:
| Der Plural wird ebenfalls grösstenteils mit Endungen gebildet. Einige Mehrzahlformen werden unregelmässig gebildet. Bsp.:
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4 Verb
Verbstellung
Deutsch | Polnisch | |||||
Das Verb steht im Hauptsatz an zweiter Stelle. Bsp.:
| Das Verb steht grundsätzlich an zweiter Stelle. Die Wortstellung ist im Vergleich zum Deutschen aber aufgrund der starken Flexionen freier. Das Subjekt kann zudem im Polnischen ausgelassen werden. Bsp.: Subjektauslassung
| |||||
Das Verb steht im Nebensatz an letzter Stelle. Bsp.:
| Das Polnische kennt die Verbendstellung im Gegensatz zum Deutschen im Nebensatz nicht.
|
Subjekt-Verb-Kongruenz
Deutsch | Polnisch |
Die Grundregel lautet: Das finite Verb stimmt mit dem Subjekt in Person und Numerus überein. Das heisst, dass sich die Endung des Verbs verändert, wenn das Subjekt in der ersten, in der zweiten oder in der dritten Person steht. Ebenfalls verändert sich die Endung, wenn das Subjekt in der Einzahl oder in der Mehrzahl steht. Bsp.:
| Im Polnischen stimmt das Verb wie im Deutschen mit dem Subjekt in Person und Numerus überein. Im Präteritum stimmt das Verb im Gegensatz zum Deutschen zusätzlich zur Person und zum Numerus mit dem Genus überein. Bsp.: Präsens:
Präteritum:
|
Tempus (Zeitformen)
Deutsch | Polnisch |
Die am häufigsten gebrauchten Zeitformen des Deutschen sind: Präsens, Präteritum, Perfekt und Futur. | Das Polnische kennt ebenfalls das Präsens und das Präteritum. Das Perfekt gibt es im Polnischen nicht. Im Gegensatz zum Deutschen kennt das Polnische zwei Futurformen. |
Futur: Das Futur wird mit dem Hilfsverb “werden” und dem Infinitiv gebildet. Bsp.:
| Das einfache Futur: Es drückt aus, dass die Handlung in der Zukunft abgeschlossen ist. Es wird mit den Präsensendungen und dem sogenannten perfektiven Stamm gebildet. Der perfektvie Stamm zeigt an, dass eine Handlung vollendet ist Bsp.:
Das zusammengesetzte Futur: Es bezieht sich auf unvollendete Handlungen und Zustände in der Zukunft. Es wird mit dem Hilfverb być “sein” und dem Infinitv oder der 3.Person Sg./Pl. Präteritum des imperfektiven Verbstamms gebildet. Der imperfektive Verbstamm zeigt an, dass die Endung nicht vollendet wurde. Bsp.:
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Verbklammer
Deutsch | Polnisch | ||||||||||
Charakteristisch für das Deutsche ist die Verbklammer. Betonte Vorsilben von Verben werden abgetrennt und an das Satzende gestellt, wenn das Verb an erster oder zweiter Stelle im Satz steht. Diese Trennung gilt auch für andere verbale Teile (wie Modalverbkonstruktionen oder Perfekt). Die finite Form des Verbs steht im Hauptsatz an zweiter Stelle, der infinite Teil am Ende des Satzes. Bsp.:
| Das Polnische kennt im Gegensatz zum Deutschen keine Verbklammer. Vorsilben werden nicht abgetrennt und die verbalen Teile stehen nebeneinander im Satz. Allerdings können Adverbien zwischen die verbalen Teile gesetzt werden. Bsp.:
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Besonderheiten
Das Polnische kennt im Unterschied zum Deutschen eine zusätzliche grammatische Kategorie, den Aspekt. Ein Verb besitzt einen vollendeten (perfektiven) und einen unvollendeten (imperfektiven) Stamm mit derselben Grundbedeutung. Der vollendete Aspekt drückt eine Handlung in ihrer Einmaligkeit und/oder in ihrem Ergebnis aus. Der unvollendete Aspekt hingegen bezeichnet eine Handlung in ihrem Verlauf, ihrem Andauern oder in ihrer Wiederholung. Bsp.:
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5 Satzbau
Hauptsatz
Deutsch | Polnisch | |||
Die Reihenfolge der Satzglieder im deutschen Hauptsatz ist: Subjekt-Verb-Objekt. | Die Reihenfolge der Satzglieder im polnischen Hauptsatz ist ebenfalls: Subjekt-Verb-Objekt. | |||
Das Verb steht im Hauptsatz an zweiter Stelle. Bsp.:
| Das Verb steht grundsätzlich an zweiter Stelle im Satz. Die Wortstellung ist im Vergleich zum Deutschen aufgrund der starken Flexionen freier. Das Subjekt kann zudem im Polnischen ausgelassen werden. Bsp.: Subjektauslassung
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Nebensatz
Deutsch | Polnisch | |||||
Das Verb steht im Nebensatz an letzter Stelle. Bsp.:
| Das Polnische kennt die Verbendstellung im Gegensatz zum Deutschen im Nebensatz nicht. Bsp.:
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Fragesatz
Deutsch | Polnisch | ||||
Im Deutschen unterscheidet man zwischen Entscheidungs- und Ergänzungsfragen. | Im Polnischen unterscheidet man ebenfalls zwischen Entscheidungs- und Ergänzungsfragen. | ||||
In sog. Entscheidungsfragen, bei denen man mit Ja oder Nein antwortet, steht das finite Verb an erster Stelle im Satz und das Subjekt wird nachgestellt (Inversion von Subjekt und Verb). Bsp.:
| Die Entscheidungsfrage wird mit der Partikel czy eingeleitet. Sie kann auch ohne die Partikel, nur mit der Intonation verdeutlicht werden. Dabei gibt es im Unterschied zum Deutschen keine Inversion von Subjekt und Verb. Bsp.:
| ||||
Ergänzungsfragen verlangen im Deutschen ein Fragewort. Die Reihenfolge der Satzglieder verändert sich, das Verb bleibt an zweiter Stelle und das Subjekt wird dem Verb nachgestellt (Inversion von Subjekt und Verb). Bsp.:
| Die Ergänzungsfrage wird mit einem Fragepronomen oder einem Frageadverb eingeleitet. Die Wortstellung des Hauptsatzes wird im Unterschied zum Deutschen dabei beibehalten. Bsp.:
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Topikalisierung
Deutsch | Polnisch | |||||||||
Topikalisierung bedeutet die Hervorhebung bestimmter Satzglieder durch Voranstellung im Satz. Die Reihenfolge der Satzglieder ändert sich dadurch. Das Nomen wird dem Verb nachgestellt (Inversion von Subjekt und Verb). Bsp.:
| Die Stellung der Satzglieder ist im Polnischen freier. So kann eine Topikalisierung mit oder auch ohne Inversion gebildet werden. Bsp.:
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6 Schriftsystem
Schriftsystem
Im Polnischen wird wie im Deutschen das lateinische Alphabet verwendet. Deshalb werden Beispiele auf dieser Seite mit dem Schriftsystem des Polnischen wiedergegeben.
Übersicht: Polnische Grapheme
Zur Orientierung eine Übersicht der Grapheme, die nicht mit dem Deutschen übereinstimmen.
Polnische Grapheme | Aussprache im Deutschen |
ą | nasaliertes o (wie in "Bonbon") |
ę | nasaliertes e (wie in "Cousin") |
y | ähnlich wie das i in “Mitte” |
c | ts |
ć / ci | weiches1 tsch (wie in "Entchen") |
cz | tsch (wie in "klatschen") |
dz | stimmhaftes ds |
dż | stimmhaftes dsch, wie in Dschungel |
dź | weiches stimmhaftes tsch |
ł | wie das englische w in “weather” |
ń / ni | weiches n (wie in “Cognac”) |
ó | u |
rz | stimmhaftes sch (wie in “Journal”) |
ś / si | weiches sch, ein wenig stärker gezischt |
sz | stimmloses sch, wie in “Schule” |
y | ähnlich wie das i in “Mitte” |
ż | stimmhaftes sch (wie in "Journal") |
ź / zi | stimmhaftes, weiches sch |
1 weich bedeutet, dass der Konsonant einen j-Beiklang erhält, bzw. palatalisiert wird.
Tabelle entnommen aus Jelen, 2011, S. 3/4; Lewicki, 2015, S. 8
Gross- und Kleinschreibung
Das Polnische kennt andere Regeln zur Gross- und Kleinschreibung als das Deutsche. Alle Wörter werden klein geschrieben. Ausnahmen sind: Eigen-, Orts und Ländernamen sowie Bezeichnungen für Institutionen und Feste, Anreden in Briefform und Satzanfänge.
7 Quellen
Quellen Phonetik-Phonologie
- International Phonetic Association. The International Phonetic Alphabet and the IPA Chart. Zugriff am 21.09.2022 unter https://www.internationalphoneticassociation.org/content/ipa-chart
- Jelen, M. (2011). proDaZ - Sprachbeschreibung Polnisch. Universität Duisburg - Essen. Zugriff am 19.10.2022 unter https://www.uni-due.de/imperia/md/content/prodaz/sprachbeschreibung_polnisch.pdf
- Morciniec, Norbert (1990). Das Lautsystem des Deutschen und des Polnischen. Heidelberg: Julius Groos Verlag.
- Müller, U. (2006). Polnisch. Phonetik International - Kontrastive Studien für Deutsch als Fremdsprache. Nach Ausgabe 2006 von "Phonetik international von Afrikaans bis Zulu" - Heidrun Popp - Verlag. Zugriff am 18.10.2022 unter https://research.uni-leipzig.de/agintern/phonetik/phonlehre_700a.htm
- Tworek, Artur (2012). Einführung in die deutsch-polnische vergleichende Phonetik. Dresden: Neisse Verlag.
Quellen Morphologie-Syntax und allgemeine Informationen
- Bingel, M. (2014). Polnisch Slang. Das andere Polnisch. Bielefeld: Peter Rump GmbH.
- Gallmann, P. & Sitta, H. (2012). Deutsche Grammatik (7. unveränderte Aufl.). Zürich: Lehrmittelverlag Zürich.
- Jelen, M. (2011). proDaZ - Sprachbeschreibung Polnisch. Universität Duisburg - Essen. Zugriff am 01.04.2018 unter https://www.uni-due.de/imperia/md/content/prodaz/sprachbeschreibung_polnisch.pdf.
- NN. Hochschule für Telekommunikation Leipzig (2018). HfTL German course 8. Zugriff am 13.05.2018 unter http://moodle.hft-leipzig.de/mod/page/view.php?id=1091.
- Kunkel-Razum, K. & Münzberg, F. (Hrsg.). (2005). Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch (7. Aufl.). Zürich: Dudenverlag.
- Lewicki, R. (2015). Pons. Grammatik kurz & bündig. Polnisch (4. Aufl.). Stuttgart: PONS GmbH.
- Lubaś, W. & Molas, J. (2002). Polnisch. In G. Krenn & M. Okuka (Hrsg.), Lexikon der Sprachen des Europäischen Ostens (S. 367-389). Klagenfurt: Wieser Verlag.
- Schader, B. (2013). Deutsch. In B. Schader (Hrsg.), Deine Sprache - meine Sprache. Handbuch zu 14 Migrationssprachen und zu Deutsch. Für Lehrpersonen an mehrsprachigen Klassen und für den DaZ-Unterricht (2.Aufl.) (S. 9-16). Zürich: Lehrmittelverlag Zürich.
- Schmidt, M. (2014). Sprachtherapie mit mehrsprachigen Kindern. Basel: Ernst Reinhardt Verlag.
- Simons, G. F. & Fennig, Ch. D. (Hrsg.). (2018). Ethnologue: Languages of the World (21. Edition). Dallas: SIL International. Zugriff am 01.04.2018 unter https://www.ethnologue.com/language/pol.
- Wróbel, A. (2016). Verbtabellen Polnisch (4.Aufl.). Stuttgart: PONS GmbH.
Zuletzt geändert: 3. Feb 2023, 16:33, Schlumpf, Tanja [schlumpf.tanja]