Interferenzen
Gegenüberstellung der meistgesprochenen Fremdsprachen im deutschsprachigen Raum mit dem Hochdeutschen
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Arabisch
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[Ausblenden]1 Allgemeine Informationen
Das Arabische gehört zum semitischen Zweig der Afroasiatischen Sprachfamilie. Insgesamt zählt das Arabische ca. 313 Millionen Sprecher und wird in 22 Staaten des Nahen Ostens und Afrika gesprochen (u.a. Libanon, Syrien, Palästina/Israel, Ägypten, Sudan, Irak, Nordafrika [Mauretanien, Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen], Arabische Halbinsel [Saudi-Arabien, Jemen, Bahrain, Oman, Vereinigte Arabische Emirate, Katar, Kuwait], Ostafrika [Somalia, Djibuti, Komoren]).
Im Arabischen unterscheidet man zwischen den Dialekten und dem Hocharabischen. Die Dialekte entsprechen der gesprochenen Sprache. Sie werden von den Kindern als erste Sprache gelernt. Das Hocharabische hingegen fungiert – länderübergreifend – vor allem als Schriftsprache, als Sprache der Medien und in seiner klassischen Form (Klassisches Arabisch) als die Sprache des Koran. Bei den arabischen Dialekten unterscheidet man grob zwischen sechs übergeordneten Dialektgruppen: Dialekt der arabischen Halbinsel (gesprochen in Jemen, Saudi-Arabien); Dialekte des Golf (gesprochen in Kuweit, Bahrain, Katar); Mesopotamischer Dialekt (gesprochen im Irak); ägyptischer Dialekt (gesprochen in Ägypten); Syrisch-palästinensischer Dialekt (gesprochen in Syrien, Jordanien, den Palästinensergebieten, Libanon) und Maghrebinischer Dialekt (Marokko, Tunesien, Algerien, Lybien). Die Unterschiede zwischen den oben genannten Dialekten bzw. innerhalb der Dialektgruppen können sehr gross sein und reichen teilweise bis zur gegenseitigen Unverständlichkeit.
Auf dieser Webseite wird aus Gründen der Dialektvielfalt das Hocharabische (Modern Standard Arabic) behandelt. Falls markante Unterschiede gegenüber den Dialekten bestehen, werden diese unter den einzelnen Kategorien kurz erwähnt.
Im Arabischen unterscheidet man zwischen den Dialekten und dem Hocharabischen. Die Dialekte entsprechen der gesprochenen Sprache. Sie werden von den Kindern als erste Sprache gelernt. Das Hocharabische hingegen fungiert – länderübergreifend – vor allem als Schriftsprache, als Sprache der Medien und in seiner klassischen Form (Klassisches Arabisch) als die Sprache des Koran. Bei den arabischen Dialekten unterscheidet man grob zwischen sechs übergeordneten Dialektgruppen: Dialekt der arabischen Halbinsel (gesprochen in Jemen, Saudi-Arabien); Dialekte des Golf (gesprochen in Kuweit, Bahrain, Katar); Mesopotamischer Dialekt (gesprochen im Irak); ägyptischer Dialekt (gesprochen in Ägypten); Syrisch-palästinensischer Dialekt (gesprochen in Syrien, Jordanien, den Palästinensergebieten, Libanon) und Maghrebinischer Dialekt (Marokko, Tunesien, Algerien, Lybien). Die Unterschiede zwischen den oben genannten Dialekten bzw. innerhalb der Dialektgruppen können sehr gross sein und reichen teilweise bis zur gegenseitigen Unverständlichkeit.
Auf dieser Webseite wird aus Gründen der Dialektvielfalt das Hocharabische (Modern Standard Arabic) behandelt. Falls markante Unterschiede gegenüber den Dialekten bestehen, werden diese unter den einzelnen Kategorien kurz erwähnt.
2 Phonetik-Phonologie
kontrastiver Überblick
Sprachlaute werden als Phone(Glossar) in [ ]-Klammern (bspw. für das Wort "schön" [ʃø:n]) und als Phoneme(Glossar) in / /-Klammern (bspw. für das "sch" /ʃ/) mit den Zeichen aus dem IPA (International Phonetic Alphabeth) geschrieben. Hörproben zu den einzelnen Sprachlauten nach IPA finden Sie auf der Website der International Phonetic Association unter: IPA Hörproben
Grapheme(Glossar) werden in < >-Klammern geschrieben (bspw. <schön>) und entsprechen dem uns für die deutsche Schriftsprache bekannten Alphabeth. Welches Phon bzw. welche Phonkombination welchem Graphem bzw. welcher Graphemkombination entspricht, können Sie im auf Wikipedia vorhandenen Verzeichnis nachschauen.
Grapheme(Glossar) werden in < >-Klammern geschrieben (bspw. <schön>) und entsprechen dem uns für die deutsche Schriftsprache bekannten Alphabeth. Welches Phon bzw. welche Phonkombination welchem Graphem bzw. welcher Graphemkombination entspricht, können Sie im auf Wikipedia vorhandenen Verzeichnis nachschauen.
= wichtige Hinweise
ARABISCH | DEUTSCH | |||
Silben |
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Prosodie |
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Vokale |
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Konsonanten |
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Besonderheiten |
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Lautsystem Vokale
Vokale im Arabisch
Arabisch | vorn | zentral | hinten | ||
hoch | i i: | u u: | |||
halbhoch | |||||
obermittelhoch | |||||
mittel | |||||
untermittelhoch | |||||
halbtief | |||||
tief | a a: |
Vokale Arabisch & Deutsch
konstrastive Darstellung:
Arabisch | Überschneidung | Deutsch |
iː uː | i a aː u | ɪ y ʏ ʊ e ɛ ɛː ø œ o ɔ ə |
Aussprache deutscher Vokale
[i] | Igel | [y] | hüten | [u] | Schule |
[ɪ] | bitte | [ʏ] | Hütte | [ʊ] | Butter |
[e] | Tee | [ø] | schön | [o] | Ofen |
[ɛ] | Bett | [œ] | Hölle | [ɔ] | Schloss |
[ɛ:] | zählen | ||||
[a:] | Vase | ||||
[a] | Fall | ||||
[ə] | Glocke | ||||
[aɪ] | frei | [ɔɪ] | Eule | [aʊ] | Haus |
farbig hinterlegt = nicht vorkommende Vokal-Phoneme im Arabischen
Hörproben zu den einzelnen Vokalen der International Phonetic Association: IPA Hörproben
Lautsystem Konsonanten
Konsonanten im Arabisch
Arabisch | bilabial | labiodental | dental | alveolar | postalveolar | retroflex | palatal | velar | uvular | pharyngal | glottal |
plosiv | b | t d tˠʕ dˠʕ | dʒ | k | q | ʔ | |||||
nasal | m | n | |||||||||
vibrant | r | ||||||||||
getippt / geschlagen | |||||||||||
frikativ | f v | θ ð | s z sˠʕ zˠʕ | ʃ | x ɣ | ħ ʕ | h | ||||
lateral-frikativ | |||||||||||
approximant | w | j | |||||||||
lateral-approximant | l lˠ1 | ||||||||||
affrikate |
Samtliche arabischen Konsonanten können kurz oder lang artikuliert werden.
Konsonant + ˠʕ wird verlarisiert und pharyngalisiert = gepresst artikuliert.
lˠ1 das velarisierte /l/ wird nur im Wort "Allah" verwendet.
Konsonant + ˠʕ wird verlarisiert und pharyngalisiert = gepresst artikuliert.
lˠ1 das velarisierte /l/ wird nur im Wort "Allah" verwendet.
Konsonanten Arabisch & Deutsch
kontrastive Darstellung:
Arabisch | Überschneidung | Deutsch |
tˠʕ dˠʕ sˠʕ zˠʕ q θ ð ɣ dʒ ʕ ħ ʋ (lˠ) | b t d ʔ k m n r f v s z ʃ x h l j | p ɡ ŋ ʀ ç χ ʒ ʁ ts tʃ pf |
Konsonanten Aussprache in Deutsch
[p] | Pass | [t] | Tasse | [k] | Kamel |
[b] | Biene | [d] | Dieb | [g] | Gast |
[m] | Mann | [n] | Nase | [ŋ] | Engel |
[f] | Fell | [s] | Wasser | [x] | suchen |
[v] | Wald | [z] | Sonne | [X] | Dach |
[ʃ] | Schal | [ʁ] | Ruhe (regional) | ||
[ç] | stechen | [h] | Hammer | ||
[j] | ja | ||||
[l] | Los | ||||
[r] | raus (Zungenspitzen-R, regional) | [ʀ] | raus (Rachen-R, regional) | ||
[pf] | Apfel | [ts] | Salz | [tʃ] | klatschen |
farbig hinterlegt = nicht vorkommender Konsonant im Arabischen
Hörproben zu den einzelnen Konsonanten der International Phonetic Association: IPA Hörproben
3 Nomen
Genus
Deutsch | Arabisch |
Das Deutsche kennt männliche, weibliche und sächliche Nomen. | Die Nomen im Hocharabischen sind im Gegensatz zum Deutschen nur männlich oder weiblich. |
Zum Teil ist an der Wortform erkennbar, ob das Nomen männlich, weiblich oder sächlich ist. Meist muss aber die Zuordnung auswendig gelernt werden. Bsp.:
| Im Hocharabischen ist in der Regel an der Endung erkennbar, ob das Nomen männlich oder weiblich ist. Männliche Nomen enden in der Regel auf -un bzw. -u, weibliche Nomen auf -atun bzw. -atu, je nachdem ob das Nomen bestimmt (-un bzw. -atun; immer mit Artikel) oder unbestimmt (-u bzw. -atu; kein Artikel, Grundform) ist. Bsp.:
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Artikel
Deutsch | Arabisch |
Das Deutsche kennt den bestimmten und unbestimmten Artikel. | Im Gegensatz zum Deutschen kennt das Hocharabische nur den bestimmten Artikel. Die Unbestimmtheit eines Nomens wird mit der Grundform des Nomens ausgedrückt (siehe Genus). |
Bestimmter und unbestimmter Artikel werden vor das Nomen gesetzt. | Der Artikel wird im Hocharabischen ebenfalls vor das Nomen gesetzt und bildet mit diesem ein Wort. Bsp.:
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Die Artikel haben verschiedene Formen, je nach Genus, Fall und Numerus des Nomens. Bsp.:
| Anders als im Deutschen bleibt der Artikel in seiner Form unverändert, unabhängig von Genus, Kasus und Numerus. Bsp.:
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Bestimmter Artikel: Der bestimmte Artikel lautet “der”, “die” oder “das”. | Bestimmer Artikel: Der bestimmte Artikel lautet al "der/die". Er verändert seine Form, je nach dem welcher Buchstabe am Anfang des Nomens steht (Bsp.: asch-schamsu und nicht al-schamsu). Bsp.:
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Kasus (Fälle)
Deutsch | Arabisch |
Das Deutsche besitzt vier Fälle: Nominativ, Genitiv, Akkusativ und Dativ. | Anders als im Deutschen unterscheidet man im Hocharabischen nur drei Fälle: Nominativ, Genitiv und Akkusativ. In den gesprochenen Dialekten des Arabischen gibt es kein entsprechendes Kasussystem. |
Die Fälle sind zum Teil endungslos oder werden mit Endungen gebildet. Der Kasus ist nicht nur am Nomen sichtbar, sondern auch an den vorangehenden Artikeln. Bsp.:
| Die Fälle im Hocharabischen werden mit Endungen gebildet. Bsp.:
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Numerus (Einzahl und Mehrzahl)
Deutsch | Arabisch |
Die Nomen im Deutschen stehen entweder im Singular (Einzahl) oder im Plural (Mehrzahl). | Das Hocharabische besitzt zusätzlich zum Singular und Plural noch den Dual. Dual: Der Dual wird verwendet, um genau zwei Personen, Tiere oder Dinge zu bezeichnen. Bsp.:
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Die Mehrzahl wird mit Endungen und/oder Umlaut gebildet. Daneben gibt es die endungslose Mehrzahl. Die Bildung folgt keinem strikten System. Bsp.:
| Die Mehrzahl wird ebenfalls mit Endungen gebildet. Bsp.:
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4 Verb
Verbstellung
Deutsch | Arabisch | ||||||
Das Verb steht im Hauptsatz an zweiter Stelle. Bsp.:
| Im Gegensatz zum Deutschen steht das Verb im Hauptsatz an erster Stelle. Bsp.:
| ||||||
Das Verb steht im Nebensatz an letzter Stelle. Bsp.:
| Im Gegensatz zum Deutschen kennt das Hocharabische die Verbendstellung im Nebensatz nicht. Das Verb steht wie im Hauptsatz an erster Stelle. Bsp.:
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Subjekt-Verb-Kongruenz
Deutsch | Arabisch |
Die Grundregel lautet: Das finite Verb stimmt mit dem Subjekt in Person und Numerus überein. Das heisst, dass sich die Endung des Verbs verändert, wenn das Subjekt in der ersten, in der zweiten oder in der dritten Person steht. Ebenfalls verändert sich die Endung, wenn das Subjekt in der Einzahl oder in der Mehrzahl steht. Bsp.:
| Im Arabischen stimmt das finite Verb zusätzlich nach Genus mit dem Subjekt überein. Diese Informationen werden im Präsens mit Präfixen und Endungen ausgedrückt, im Perfekt nur durch Endungen. Bsp.:
|
Tempus (Zeitformen)
Deutsch | Arabisch |
Die am häufigsten gebrauchten Zeitformen des Deutschen sind: Präsens, Präteritum, Perfekt und Futur. | Das Hocharabische unterscheidet drei Zeitformen: Präsens, Perfekt und Futur. |
Präsens: Das Präsens wird aus dem Stamm und Endungen zusammengesetzt. Bsp.:
| Präsens: Das Präsens im Hocharabischen wird aus dem Präsensstamm, Präfixen und Endungen gebildet. Die Präfixe stehen für den Genus (männlich vs. weiblich) und die Endungen für Numerus (Singular vs. Plural). Bsp.:
|
Perfekt: Das Perfekt wird entweder mit dem Hilfsverb "haben" oder "sein" und dem Partizip Perfekt gebildet. Das Hilfsverb "sein" wird in der Regel bei einem Orts- oder Zustandswechsel verwendet. Bsp.:
| Perfekt: Das Perfekt im Hocharabischen wird aus dem Perfektstamm und Endungen gebildet. Die Endungen drücken Genus und Numerus aus. Bsp.:
|
Futur: Das Futur wird mit dem Hilfsverb “werden” und dem Infinitiv gebildet. Bsp.:
| Futur: Das Futur im Hocharabischen wird aus dem Präsensstamm und Präfixen bzw. Partikel, die dem Präsensstamm vorangestellt werden, gebildet. Bsp.:
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Verbklammer
Deutsch | Arabisch | ||||
Charakteristisch für das Deutsche ist die Verbklammer. Betonte Vorsilben von Verben werden abgetrennt und an das Satzende gestellt, wenn das Verb an erster oder zweiter Stelle im Satz steht. Diese Trennung gilt auch für andere verbale Teile (wie Modalverbkonstruktionen oder Perfekt). Die finite Form des Verbs steht im Hauptsatz an zweiter Stelle, der infinite Teil am Ende des Satzes. Bsp.:
| Das Hocharabische kennt die Verbklammer nicht. Die verbalen Teile bleiben zusammen. Bsp.:
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5 Satzbau
Hauptsatz
Deutsch | Arabisch | |||||
Die Reihenfolge der Satzglieder im deutschen Hauptsatz ist: Subjekt-Verb-Objekt. | Die häufigste Reihenfolge der Satzglieder im hocharabischen Hauptsatz ist: Verb-Subjekt-Objekt. Das Subjekt steht entweder als alleinstehende Form (Nomen/Pronomen) oder es ist Teil des Verbs und wird durch eine Endung oder vor dem konjugierten Verb durch ein Präfix markiert. Zudem gibt es Hauptsätze, in denen das Verb ganz fehlt. | |||||
Das Verb steht im Hauptsatz an zweiter Stelle. Bsp.:
| Das Verb steht im Hauptsatz an erster Stelle. Es gibt aber auch Hauptsätze, in denen das Verb ganz fehlt. Bsp.:
|
Nebensatz
Deutsch | Arabisch | ||||||
Das Verb steht im Nebensatz an letzter Stelle. Bsp.:
| Im Gegensatz zum Deutschen kennt das Hocharabische die Verbendstellung im Nebensatz nicht. Das Verb steht wie im Nebensatz an erster Stelle. Bsp.:
|
Fragesatz
Deutsch | Arabisch | |||
Im Deutschen unterscheidet man zwischen Entscheidungs- und Ergänzungsfragen. | Im Hocharabisch kennt man ebenfalls die Entscheidungs- und die Ergänzungsfrage. | |||
In sog. Entscheidungsfragen, bei denen man mit Ja oder Nein antwortet, steht das finite Verb an erster Stelle und das Subjekt wird nachgestellt (Inversion von Subjekt und Verb). Bsp.:
| Die Wortstellung ist gleich wie im Hauptsatz. Entscheidungsfragen verlangen allerdings ein Fragewort. Bsp.:
| |||
Ergänzungsfragen verlangen im Deutschen ein Fragewort. Die Reihenfolge der Satzglieder verändert sich, das Verb bleibt an zweiter Stelle und das Subjekt wird dem Verb nachgestellt (Inversion von Subjekt und Verb). Bsp.:
| Ergänzungsfragen verlangen wie im Deutschen ein Fragewort. Die Reihenfolge der Satzglieder verändert sich nicht, das Verb bleibt an erster Stelle im Satz, gefolgt vom Subjekt. Bsp.:
|
Topikalisierung
Deutsch | Arabisch | |||||
Topikalisierung bedeutet die Hervorhebung bestimmter Satzglieder durch Voranstellung im Satz. Die Reihenfolge der Satzglieder ändert sich dadurch (Inversion von Subjekt und Verb). Bsp.:
| Verschiedene Satzglieder können um sie zu betonen an den Anfang des Satzes gestellt werden. Das Verb und das Subjekt verändern dadurch ihre Stellung nicht. Bsp.:
|
6 Schriftsystem
Schriftsystem
Das Arabische verfügt über ein eigenes Schriftsystem. Die Buchstaben werden im Arabischen verbunden, weshalb man von einer sog. Kursivschrift spricht. Für die Beispiele auf der Webseite wird allerdings die lateinische Schrift verwendet.
Übersicht: Arabische Grapheme
Zur Orientierung eine Übersicht der Grapheme, die nicht mit dem Deutschen übereinstimmen.
Arabische Grapheme | Aussprache im Deutschen |
'/ā | Stimmabsatz oder langes a |
ṯ | stimmloses th (wie Englisch „think") |
ǧ | stimmhaftes dsch (wie Englisch „jungle“) |
ḥ | scharfes, hechelndes h |
ḫ | wie Schweizerdeutsch ch |
ḏ | stimmhaftes th (wie Englisch „they“) |
r | rollendes r |
z | stimmhaftes s |
s | stimmloses s |
š | wie Deutsch („sch“) |
ṣ | dumpfes s |
ḍ | dumpfes d |
ṭ | dumpfes t |
ẓ | dumpfes, stimmhaftes th |
' | würgender Kehllaut |
ġ | Zäpfchen-r |
q | wie Deutsch (tief in Kehle) |
k | wie im Deutschen "Kind" |
w/ū | wie Englisch w oder langes u |
y/ ī | wie Deutsch j oder langes i |
Tabelle entnommen aus Grob, 2013, S. 29
Gross- und Kleinschreibung
Das Arabische kennt keine Gross- und Kleinschreibung.
7 Quellen
Quellen Phonetik-Phonologie
- Benzian, A. (1992). Kontrastive Phonetik. Deutsch/Französisch/Modernes Hocharabisch/Tlemcen-Arabisch (Algerien). Frankfurt am Main: Peter Lang.
- Hirschfeld, U., Reinke, K. (2016). Phonetik im Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Berlin: Erich Schmidt Verlag GmbH.
- Hirschfeld, U., Seddiki, A. (2003). Arabisch. In U. Hirschfeld, H. P. Kelz & U. Müller (Hrsg.), Phonetic international. Grundwissen von Afrikaans bis Zulu. Kontrastive Studien für Deutsch als Fremdsprache. Waldsteinberg: Heidrun Popp. Verfügbar unter https://research.uni-leipzig.de/agintern/phonetik/phonlehre_700a.htm
- International Phonetic Association. The International Phonetic Alphabet and the IPA Chart. Zugriff am 21.09.2022 unter https://www.internationalphoneticassociation.org/content/ipa-chart
- Ternes, E. (2012). Einführung in die Phonologie. Darmstadt: WBG.
- Youssef-Grob, E. M., (2020) Arabisch. In B. Schader (Hrsg.), Deine Sprache - Meine Sprache. Handbuch zu 19 Migrationssprachen und zu Deutsch. Zürich: Lehrmittelverlag Zürich.
Quellen Morphologie-Syntax & allgemeine Informationen
- Balcik, I. (2008). PONS Grammatik kurz & bündig ARABISCH. Stuttgart: PONS GmbH.
- Gallmann, P. & Sitta, H. (2012). Deutsche Grammatik (7. unveränderte Aufl.). Zürich: Lehrmittelverlag Zürich.
- Grob, E. M. (2013). Arabisch. In B. Schader (Hrsg.), Deine Sprache - meine Sprache. Handbuch zu 14 Migrationssprachen und zu Deutsch. Für Lehrpersonen an mehrsprachigen Klassen und für den DaZ-Unterricht (2. Aufl.) (S. 24-31). Zürich: Lehrmittelverlag Zürich.
- NN. Hochschule für Telekommunikation Leipzig (2018). HfTL German course 8. Zugriff am 13.05.2018 unter http://moodle.hft-leipzig.de/mod/page/view.php?id=1091.
- Holes, C. (1995). Modern Arabic. Structures, Functions and Varieties. New York: Longman Publishing.
- Kunkel-Razum, K. & Münzberg, F. (Hrsg.). (2005). Duden. Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch (7. Aufl.). Zürich: Dudenverlag.
- Leu, H. & Al-Ghafari, I. (2018). Kauderwelsch. Palästinensisch-Syrisch-Arabisch. Wort für Wort (8. Aufl.). Augsburg: Himmer GmbH Druckerei & Verlag.
- Schader, B. (2013). Deutsch. In B. Schader (Hrsg.), Deine Sprache - meine Sprache. Handbuch zu 14 Migrationssprachen und zu Deutsch. Für Lehrpersonen an mehrsprachigen Klassen und für den DaZ-Unterricht (2.Aufl.) (S. 9-16). Zürich: Lehrmittelverlag Zürich.
- Simons, G. F. & Fennig, Ch. D. (Hrsg.). (2018). Ethnologue: Languages of the World (21. Edition). Dallas: SIL International. Zugriff am 12.04.2018 unter https://www.ethnologue.com/language/ara.
- Mohamud, A. (2006). PONS lernen & üben ARABISCH. Der direkte Weg zur Sprache. Stuttgart: Klett Sprachen.
- Versteegh, K. (2006). Encyclopedia of Arabic Language and Linguistics. Leiden: Brill.
- Versteegh, K. (1997). The Arabic language. Edinburgh: Edinburgh University Press.
Zuletzt geändert: 8. Feb 2023, 17:31, [piccirelli-giontsis.nathalia]